Neues Buch betrachtet Friedrich Engels in einem anderen Licht
Neues Buch betrachtet Friedrich Engels in einem anderen Licht
San Francisco und das benachbarte Silicon Valley sind gegenwärtig uneingeschränkt das weltweite Zentrum der digitalen Revolution mit immer größeren Wirkungen in Technologie, Wirtschaft, Gesellschaft und individueller Lebensführung. Die von der IHK Düsseldorf organisierte Exkursion nach Kalifornien diente dem Ziel, der mit Unternehmern und Personen aus Behörden, Verbänden und Hochschulen zusammengesetzten Reisegruppe einen Einblick in den mit dem Begriff „Industrie 4.0“ bzw. „Internet of Things“ bezeichneten Ausschnitt der Digitalisierung zu geben. An dieser Studienfahrt beteiligte sich auch Prof. Dr. Norbert Koubek in seiner Funktion als Vorsitzender des Vorstandes der Schumpeter School Stiftung, über die zahlreiche Kontakte zu regionalen und überregionalen Unternehmen und Wirtschaftsverbänden bestehen.
Nach individueller Anreise startete am 31. Januar 2016 das Programm bei einem abendlichen Treffen, an dem der Geschäftsführer der Auslandshandelskammer San Francisco und ein Vertreter des örtlichen Generalkonsulats die Gäste begrüßten. Hier konnte man einen ersten Überblick über die Region allgemein und die Aktivitäten deutscher Unternehmen im Besonderen gewinnen, wobei die hohe Zahl und große Vielfalt deutscher Niederlassungen auffielen.
Das weitere Programm für die kommenden Tage begann mit einem Workshop zu relevanten Fragen von „Industrie 4.0“ aus wirtschafts- und unternehmenspolitischer Perspektive. Dem schlossen sich mehrere Besuche bei Unternehmen und unternehmensnahen Organisationen in San Francisco und im Silicon Valley an. Als erstes ist „German Accelerator“ zu nennen, der zur Unterstützung von deutschen Unternehmensgründungen in der Region entstand und von zahlreichen deutschen Konzernen gefördert wird.
Einen vielschichtigen Einblick in die digital gesteuerten Produktionsabläufe erhielten die Teilnehmer durch Besuche bei “Autodesk“, dem führenden Anbieter von Software in den Bereichen 3-D Design, Ingenieurwesen, Architektur, Maschinenbau und Unterhaltungsindustrie“, zweitens bei „Sightmachine“, die sich auf Big Data-Analysen in Produktionsprozessen spezialisiert hat und drittens bei „Plethora“ mit den Schwerpunkten der Erstellung und Anwendung von CAD-Software sowie von integrierten Produkten.
Ein spezieller IT-Akzent ergab sich bei Besuch der Niederlassung von „SAP“ in Palo Alto, einem der forschungsstärksten Zentren dieses weltweit aktiven und in wichtigen Feldern führenden IT-Konzerns. Von hier gehen maßgebliche Einflüsse auf die Konzernstrategie aus, sowohl in der Softwareentwicklung als auch generell. Am folgenden Bespiel bei “General Electric Digital“ wurde gezeigt, wie es einem diversifizierten Weltkonzern in wenigen Jahren gelingt, alle digitalen Aktivitäten in einem Unternehmen im Silicon Valley zu konzentrieren, um als konzerninterner IT-Dienstleister und als eigenständiger Anbieter auf dem Weltmarkt aufzutreten. Abschließend lag bei einem Besuch der Niederlassung der global tätigen Beratungsgesellschaft „AT Kearney“ im Silicon Valley der Schwerpunkt auf den Themen Digitalisierung und Innovation, und hier standen neben aktuellen Fragen vor allem die Zukunftsperspektiven der Digitalisierung im Mittelpunkt.
Ein Besuch im Silicon Valley kann nicht ohne die Wahrnehmung des intellektuellen und wissenschaftlichen Zentrums der „Stanford University“ ablaufen, mit ihren engen Verbindungen zu den sehr großen, den großen und den kleinen sowie den heute und in Zukunft in Gründung befindlichen Unternehmen. Wichtige Strukturdaten dieser Universität für 2015 lauten: 16.500 Studierende, 11.500 beschäftigte Personen, davon ein Großteil in Lehre und Forschung, rd. 5,5 Mrd. USD Jahresbudget, über 22 Mrd. USD Stiftungsvermögen. Diese Zahlen in Verbindung mit den dahinterstehenden Vernetzungen in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft bilden eine einmalige Grundlage für die Aktivitäten, die von dieser Hochschule ausgehen und für die man die Stanford University als „Global Center of Disruptive Innovation“ bezeichnen kann. Ein betreuter Rundgang mit informativen Erläuterungen führte beispielhaft in die einmaligen Gegebenheiten dieser weltweit bekannten Institution ein.
Mit einem Net-Working Abend im Deutschen Generalkonsulat und der Begrüßung durch den Generalkonsul sowie einem jeweils individuell gestalteten touristischen Programm endete die Exkursion an die US-Westküste, dem als zweiter Teil die Region Chicago folgte, wobei daran gemeinsam mit anderen auch der Autor dieses Berichts nicht teilnahm.
In der Gesamtbewertung der Gespräche, Besuche und persönlichen Eindrücke bestätigte sich die verbreitete Einschätzung, dass Deutschland in Bezug auf die Dynamik des Silicon Valley und von San Francisco mit der entsprechenden start-up-Gründungsszene im Rückstand liegt und auch künftig bleiben wird. Demgegenüber besteht bezüglich der Anwendungsfelder „Industrie 4.0/Internet of Things“ der Vorteil gegenwärtig auf deutscher Seite, den es aber verstärkt zu verteidigen gilt. Zahlreiche Indikatoren bestätigen diese Bewertung.